Forum: Doom Metal
Thema: Review: Forsaken – After The Fall
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 01.05.2009, 16:08
Forsaken – After The Fall

Hammer, Hammer! Haben mir I Hate Records aus Schweden mit ihren letzten Releases schon einige Hörerlebnisse der besonderen Art verschafft, enttäuscht auch diese Langrille in keinster Weise, vorausgesetzt man kann mit epischem Doom, der mich doch des öfteren an Candlemass' Nightfall erinnert, was anfangen. Zum Glück drosseln Forsaken das Tempo selten so weit, dass die Reisegeschwindigkeit einer Schnecke dagegen wie annähernde Lichtgeschwindigkeit wirkt. Vielmehr wird hier auf die Epik Wert gelegt, welche mittels geilster Double-Guitar-Leads erzeugt wird. Hier muss hauptsächlich der zweite Track Aidenn Falls exemplarisch für die Qualitäts- und Richtungsbestimmung des restlichen Albums herhalten, hat er für mich doch das Potential eine Doom-Hymne par excellence zu werden.
Nach dem hörspielartigen Intro, welches vor dem geistigen Auge eine niederbrennende Stadt - durch höhere (göttliche?) Gewalten ihrem wohlverdienten Ende zugeführt, bewohnt von Götzenverehrern, Sodomisten und Blasphemikern, die nun schmerzvoll in den prasselnden Feuern ihr jähes Ende finden – zeichnet und mit verzerrten Worten endet, die anscheinend von dem großen Tier zu stammen scheinen, folgt besagte Doomkeule, die an Atmosphäre und Intensität von der Band im folgenden Material selbst nicht mehr erreicht wird. Mitten- und basslastige Gitarren und gemächlich stampfendes Schlagzeug dominieren das erste Riff und klingen dabei keinesfalls überdigitalisiert und glattpoliert, sondern eher kratzig, somit den wahren Charme des 80's-Metal-Spirit versprühend. Perfekte Stimmfärbung für den Vortrag biblisch-apokalyptischer Verse prägt den Gesang von Leo Stivala, der glücklicherweise niemals in peinlich eierlose Regionen vordringt und mit dem nötigen Bisschen melodische Abwechslung den Gesamtsound perfekt ausreizt. Nach knapp eineinhalb Minuten wird es Zeit für den ersten Refrain, der sozusagen durch den leicht mehrstimmig gemischten Gesang den  absoluten Boost an Epik bekommt und auf einem leicht nachvollziehbaren Rhythmus basierend, dank des schnellen, rollenden Doublebassgehämmers seine volle Pracht entfaltet. Wer hier nicht den neurologischen Reiz in der Halsmuskulatur verspürt, sein Haupt kreisen zu lassen, der kann kein Metaller sein, zumal das hier mal headbangerkompatibel unschmerzfreundlich in gemäßigtem Tempo möglich ist. Die sich anschließenden zweistimmigen Leadgitarren und die Flitzefingersoli mit Arps, Taps, Pulls und allem, was dazugehört, verbreiten genau das Feeling, weshalb zumindest ich den Musikstil Metal bis in alle Ewigkeiten verehren und leben werde.                  
Ich will gar nicht weiter auf einzelne Songs eingehen, weil bis hier hin sowieso schon jeder gemerkt haben sollte, dass ich hin und weg bin, und jeder, der mit Doom was anfangen kann, weiß, was er zu tun hat. Ferner wünsche ich mir an dieser Stelle, dass die Gemeinschaft der Doomanhänger mal so zunimmt, dass es sich lohnt, Forsaken und ihre Labelmates Ereb Altor auf Tour in unsere Lande zu schicken, dann bin ich auf jeden Fall mit von der Partie.  
   

Fazit: Düster, bedrohlich und unglaublich geil. Jedem Doom-Anhänger muss es zur Pflicht gereichen, wenigstens einmal in seinem Leben in dieses Album reingehört zu haben. Vielleicht schon jetzt eine der geilsten Doom-Platten vergangener Dekaden.
     

Wertung: 9 / 10



Anspieltipp: Aidenn Falls



Gesamtlänge: 56:33
Label: < I Hate >
VÖ: 01.04.2009

Tracklist
1. Tenebrarum (Intro)
2. Aidenn Falls
3. Sins of the Tempter
4. The Lord Sayeth
5. Vanguards of the Void
6. Armida´s Kiss
7. The Sage
8. Dies Irae (Day of Wrath)
9. Metatron and the Mibor Mythos

Website der Band: < www.forsakenmalta.com/ >
Myspace: < www.myspace.com/forsakenmalta >

Beitrag von UnDerTaker an 01.05.2009, 23:47
Aber hallo, da hat aber einer einen Volltreffer gelandet.
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