Forum: Death-Metal
Thema: Review: Arroganz - Primitiv
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 19.10.2017, 17:13
Arroganz
Primitiv
Fda Records
Vö: 29.09.2017



Grosse Geschütze die FDA da im Moment auffährt, Neuigkeiten gibt es ja unter anderem von Discreation, Endseeker, Ophis...
Und auch Arroganz reihen sich mit einem neuen Album ein, schafft es "Primitiv" für Aufmerksamkeit zu sorgen oder geht es eher unter?

Nun, der Einstieg mit "Pilgrim" ist nicht einfach und zerrt an den Nerven. Kein Intro, keine einleitenden Massnahmen, Dauerfeuer von der ersten Sekunde an. Kurz vor dem Erreichen der Zweiminutenmarke entspannt sich das Ganze etwas und die Krachwand weicht doomig inspiriertem Midtempo. Dann passiert leider nicht mehr viel und der Track läuft instrumental getragen aus.
"Obliviate" findet da schon eher den Weg in mein Herz, wer so nöhlend doomende Gitarren verwendet hat bei mir sowieso gewonnen. Hier könnte man mal kurz nachsehen ob sich da nicht vielleicht doch ein Track der neuen Labelpartner von Ophis auf das Album geschlichen hat. Tiefschwarz und eher langsam walzt sich der Track durch die Boxen und knipst auch die letzten Lichter aus. Der Track gewinnt noch etwas an Fahrt und verweist so auf Parallelen zu Celtic Frost bzw. deren Inkarnation Triptykon. Feines Teil.
Und dann verliere ich irgendwie den Faden. Zu dem achtminütigen "Strait Paths & Grave Walls" finde ich keinen Zugang und mag auch den Gitarrensound nicht. Und dann ist mir der Track zu zerfahren, ich kann seinem Verlauf einfach nicht folgen oder ihn nachvollziehen. "Another God, Dead" kommt schon besser, das könnte aber auch an seiner Kompaktheit liegen. Dem Albummotto kommt dieser Song am nächsten, "primitiv" ist dabei schon positiv besetzt aber so wirklich viel passiert nicht.
Mich fangen Arroganz erst mit "Cortége" wieder ein, eine dunkle Hymne die dennoch etwas nervös und ein Stückweit getrieben wirkt. Doomig strahlend, aber nicht vor Schönheit sondern voller Pessimismus und Negativität. Und dazu noch diese verzweifelt sehnsüchtige Gitarrenarbeit ab der vierten Minute, Gänsehautmodus is loading. Den später erfolgenden Tritt in den Hintern hätte ich jetzt nicht gebraucht.
"Sepulchral Cold" beendet das Album das, und bei so einem Songtitel kann man sich schon denken was einen erwartet. Nach fast zweiminütiger Vorlaufzeit brechen die ersten Riffs durch den Nebel und erschaffen eine erhabene Stimmung. Eine Minute später bewegt sich die Fuhre in Richtung blackened Doom mit der Betonung auf "black". Diverse Geschwindigkeitsschübe setzen herbe Nackenschläge und lassen den Song in nordische, schwarzmetallische Gefilde abgleiten. Wie in "Obliviate" fallen einem wieder Querverweise zu Thomas Gabriel Fischer Bands auf.

Auch die Gästecouch ist gut besetzt, hier findet der Hörer Johan Jansson (Interment, Ex- Demonical), Dreier von Purgatory und van der Lubbe (Grober Knüppel, Ex-Lemming Project, Ex-Sons Of Tarantula).

Ziemlich sperrig und mit vielen Kanten versehen sind leider die Widerhaken verloren gegangen mit denen sich die Tracks im Hörerohr festsetzen, mich kann "Primitiv" leider nicht ganz so begeistern wie "Tod&Teufel", vor allem im Mittelstück geht etwas die Spannung verloren.  

1.Pilgrim 04:46
2.Obliviate 07:39
3.Strait Paths & Grave Walls 08:18
4.Another God, Dead 02:53
5.Cortége 07:46
6.Sepulchral Cold 08:39

< https://fda-records.bandcamp.com/album/primitiv >

7,5 von 10 Punkten

Beitrag von UnDerTaker an 19.10.2017, 21:05
Im Gegensatz zu dem Vorgänger konnte mich das Album hier auch nicht wirklich erreichen. Irgendwie passt der Titel "Primitv" teils zur Musik, denn viel Abwechslung und Feinheiten ist bei mir nicht angekommen, gerade was das Drumming betrifft.
Beitrag von Exorzist an 19.10.2017, 21:11
Habe es erst einmal komplett gehört, ist ziemlich sperrig, hat aber auch seine Glanzmomente. Nach einmaligen Hören will ich mir hier aber kein Urteil erlauben.
Beitrag von UnDerTaker an 26.10.2017, 12:17

(Exorzist @ 19.10.2017, 21:11)
QUOTE
Habe es erst einmal komplett gehört, ist ziemlich sperrig, hat aber auch seine Glanzmomente. Nach einmaligen Hören will ich mir hier aber kein Urteil erlauben.

Na, nochmal reingehört?
Hab es gestern nochmal probiert und finde sie immer noch nicht wirklich gut.

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