Forum: Death-Metal
Thema: Mandatory - Adrift Beyond
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 21.10.2010, 19:02
Review: Mandatory – Adrift Beyond

 
Die deutschen Deathmetaler Mandatory knallen nach den bisher erschienenen 3 Mini-CD’s nun endlich ihr erstes Full-Lenght Album “Adrift Beyond“ auf den Schlachterblock. Bereits die Aufmachung macht schon mal optisch einen fetten Eindruck, das Cover zeigt augenscheinlich ein Genverändertes Wesen welches künstlerisch von den Artworkstylisten SV Bell sehr gut dargestellt wurde. Beim durchblättern des Booklets sticht sofort ins Auge, das niemand geringeres als Tomas Skogsberg in den berühmten Sunlight Studios in Stockholm den Mix des Albums übernommen hat, was Fans von Schwedischem Deathmetal schon mal vorab freuen dürfte und eine gewisse Spannung am Sound des Albums aufkommen lässt. Das Booklet der CD zeigt 16 neue Songs an, das Intro "The Calling"
und das Outro "Passing" abgezogen, bleiben immer noch 14 vollwertige Tracks was heutzutage ja leider eher eine Seltenheit geworden ist.  

"The Calling" eröffnet das Album mit Musik die in jeder Geisterbahn für gute Stimmung sorgen dürfte, bevor eine Kinderstimme Living in Eternal Pain verkündet und der erste richtige Track "Adrift Beyond" schwerfällig und bedrohlich aus den Speakern quillt. Als erstes dringt einem der wohltuende fette Sound in die Ohren, danach kratzt das abartige Organ von Sänger Stinne prägnant am Trommelfell. Der Mann klingt wie eine Mischung aus Disbeliefs Jagger, Martin van Drunen und Chris Reifert, dreckig, rotzig und einfach herrlich abgefuckt. Die Soundwand und die darin enthaltenen Instrumente sorgen für einen coolen Old School lastigen Charme, fette drückende Riffs und dezente Keyboardklänge als Instrument für gewisse Stimmungsszenarien bilden eine gelungene Einheit. Überwiegend bewegen sich die Songs auf “Adrift Beyond“ im Midtempobereich und hauen mit ihren groovigen und melodischen Parts äußert druckvoll auf den Putz.
Die Band schafft es immer wieder einen mit ihrem variablen Songaufbau zu überraschen und sorgt so für eine gewisse Kurzweiligkeit, die eingesetzten plötzlichen Tempiverschleppungen wechseln sich ab mit überraschenden derben Riffkanonaden und den dezent eingesetzten Keyboardparts. Sänger Stinne kotzt und growlt sich bösartig durch das gesamte Material und verleiht den Songs mit seiner extremen Stimme zusätzlich noch das gewisse Extra. Doomige Parts oder schnelleres Old School Gebretter, die Band bringt alle todbringenden Facetten mit Können und dem richtigen Spaß an der Mucke dem geneigten Hörer druck- und stilvoll näher. Vielseitigkeit heißt hier das Zauberwort, melancholische Stimmungsmomente wechseln sich ab mit tödlichen, morbiden Elementen ( Into Eternal Sleep, Nevermore, Impurity of Thoughts ) und brutal vorwärts gehenden Parts die einem einfach nur das Messer im Sack aufgehen lassen. Knackige, auf die Zwölf klopfende Songs mit rotzigem Grundtenor a la alte Autopsy ( Evocation of the Dead, Exelution, Torn ) oder bedrohliche Doomwalzen ( Enter the Crematorium, A Hallowed Sacrifice ) werden genauso druckvoll heraus geholzt wie eher einfach gehaltene aber äußerst wirkungsvolle Old School Attacken ( Silent Dementia, Crypta Crawler ) und über allem schwebt der Charme Schwedischen Todesbleis der alten Schule. Hervorzuheben ist neben der gesamten Rhythmusfraktion die exzellente Gitarrenarbeit auf diesem Album, welche in der Lage ist feine Melodien wie auch tonnenschwere derbe Riffs aus den Klampfen zu zaubern, sehr geil. Ein Album was dem Deathmetalfan der alten Schule alles bietet was das Herz begehrt, musikalisch musiziert man hier mit in der ersten Liga und braucht sich vor niemandem zu verstecken. Tut verdammt gut, ein solches Killeralbum aus deutschen Landen vor den Latz geknallt zu bekommen.


Fazit: Deathmetaler müssen hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren, Old School Fans des Genres sowieso. Ein vielseitiges, sehr gutes und intensives Album was in jeder guten Todesblei-Sammlung enthalten sein sollte.


Anspieltipp: Into Eternal Sleep, Exelution, Torn

Wertung: 9 / 10



Gesamtlänge: 58:43min



Tracklist

1. The Calling
2. Adrift Beyond
3. Into Eternal Sleep
4. Evocation of the Dead
5. Nevermore
6. Torn
7. Impurity of Thoughts
8. Cursed Astray
9. Exelution
10. Silent Dementia
11. Crypta Crawler
12. Silenced
13. Enter the Crematorium
14. Toxic Mutilation
15. A Hallowed Sacrifice
16. Passing …

Website der Band: < http://www.mandatory-death.de/ > oder < http://www.myspace.com/mandatory1989 >



Beitrag von ALUCARD an 26.10.2010, 22:56
klingen die gitarren auf dem album genauso oder liegt das nur an der miesen myspace qualität?klingt als würden die auf einem verzerrten bass spielen :p  aber ansonsten recht nett,gefällt mir wenn die gitarren auf dem album besser klingen.


Beitrag von Exorzist an 26.10.2010, 23:07
Der Sound ist eigentlich wirklich gut ( auf der Scheibe ) und da bretzeln die Gitarren auch besser !!
Beitrag von UnDerTaker an 19.11.2010, 20:45
So, nun bin ich auch mal zum lesen gekommen.
Klingt sehr ansprechend was du da schreibst.
Werde ich mir mal persönlich ein Bild davon machen.

Beitrag von UnDerTaker an 21.11.2011, 09:32
Ist sogar in Wikipedia verlinkt worden ;-)
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