Forum: Black-Metal
Thema: Review: Schrat - Albtraumgänger
Eröffnet von: Nabu

Beitrag von Nabu an 20.05.2018, 13:36
Schrat - Albtraumgänger

Die bayrische Black Metal Maschine Schrat lässt mit „Albtraumgänger“ bereits ihr drittes Werk (neben einer Demo und einer EP) auf die Massen los. Und obwohl ich die Band bis jetzt noch nicht kannte, schaffte sie es in bemerkenswert kurzer Zeit mich als Fan zu gewinnen. Das liegt in erster Linie an ihrem kalten, klassischen Stil. Wer also auf modernen, sehr melodischen und verspielten Black Metal steht, sollte sich jetzt relativ zügig aus dem Staub machen.

Der Opener und titelgebende Track „Albtraumgänger“ macht direkt klar, welche Schiene die Band fährt und auf was sich der Hörer einlassen kann, muss oder darf. Schnell, kalt, erbarmungslos gehören zu den ersten Adjektiven die mir zur Musik einfallen. Wer jetzt direkt an das monotone Riffing der ersten Welle denkt, dürfte aber überrascht werden: denn obwohl dieser Einfluss nicht von der Hand zu weisen ist, lässt es sich die Band nicht nehmen, ab und zu mit einem Tempo- bzw. Rhythmuswechsel ihre Songs aufzulockern – ohne dabei der kalten Umarmung des Todes zu entfliehen.

Aber genug von romantisch-gothischen Analogien. „Gräberland“ ist mein persönliches Highlight. Nicht nur, dass der Song angenehm an die anarchischen Anfänge des skandinavischen Black Metals erinnert – leichte thrashige Elemente im Riffing sorgen für einen eigenen Sound, der aber nie die schwarze Nische verlässt und eine unangenehme, frostige Atmosphäre erzeugt. Gefällt mir sehr gut!

Leider habe ich eine Sache zu kritisieren: den Umfang. Denn von den elf Songs auf dem Album sind drei Instrumentale und vier Liveaufnahmen von bereits erschienen Songs. Nun muss man sagen, dass die Livesongs sehr geil sind – die Qualität ist beinahe makellos und die Songs gehen richtig gut ab. Nur gibt es aber für den Fan, der die vorherigen Releases kennt, im Prinzip „nur“ vier neue Songs. Finde ich etwas mau, auch wenn diese dafür ziemlich fett sind.

Anspieltipp: Albtraumgänger, Gläberland, Kriegsgericht


Wertung: 8,0 / 10




Gesamtlänge: 48:16
Label: < Folter Records >

VÖ: 27. April 2018





Tracklist


1.  Wahn  instrumental
2.  Alptraumgänger
3.  Masken des Schweigens
4.  Gräberland
5.  Wolf ist Erwacht - Adams Sohn Zerfetzt
6.  Taumel instrumental
7.  Rausch instrumental
8.  Knochenkult (live 2017)
9.  Kriegsgericht (live 2017)
10. Endzeitphilosophie (live 2017)
11. Eruption (live 2017)

Website der Band: < Schrat bei Facebook >

Beitrag von triple six an 20.05.2018, 16:46
Die Instrumentals sind Intro und Outro.
Beitrag von Nabu an 20.05.2018, 18:38
Das stimmt. Allerdings fehlt ihnen - für mich persönlich - die musikalische Aussagekraft um sie als neue Songs der Band wahrzunehmen. Für sind es viel mehr atmosphärische Hilfsmittel.
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