Forum: Black-Metal
Thema: Review: ROOT  - Viginti Quinque Annis In Scaena
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 13.09.2013, 23:49
ROOT
Viginti Quinque Annis In Scaena
Agonia Records
Vö: 24.09.2013



Also grosse Freunde werden ich und Root in diesem Leben nicht mehr. Schon das Vorgängeralbum war ja Licht und Schatten zusammen und stiess bei mir nicht auf vollste Gegenliebe. Nun habe ich schon den nächsten Output der Tschechen vor mir.
"Viginti Quinque Annis In Scaena" ist allerdings kein reguläres Album, sondern ein Mitschnitt eines Konzerts im Melodka Music Club(Brno, Czech Republic) vom 19.November 2011, also quasi ein Heimspiel für Root. Und da sind wir gleich beim ersten Kritikpunkt. Wer nämlich (so wie ich) null Kenntnisse in tschechischer Sprache hat der versteht überhaupt nix von den launigen Diskussionen von Sänger Jiří 'BigBoss' Valter mit dem Publikum. "Launig" schliesse ich zumindest daraus weil sie für ordentlich Begeisterung und Stimmung bei den Leuten sorgen, aber wie gesagt, man versteht null komma nix davon. Und teilweise gehen diese Ansprachen auch mal 2-3 Minuten.....
Musikalisch dagegen geht´s, auch wenn es teilweise schon recht konfus und schräg zurande geht ("Hribitov" zum Beispiel). Grösstenteils würde ich das gehörte zwischen Dark Metal und Old School Black Metal der ersten Stunde einordnen, da mir die Originaltracks grösstenteils nicht vertraut sind kann ich keine Rückschlüsse oder Vergleiche zu den Originaltracks ziehen, was ja eigentlich nur von Vorteil ist da ich somit nicht rummeckern kann das Titel soundso aber auf dem Album ganz anders oder viel besser/schlechter klingt.
Wie schon beim letzten regulären Album habe ich aber auch hier das Gefühl das die Band unter ihren Fähigkeiten agiert, hier geht bestimmt noch mehr. Klare Anzeichen finde ich z.B. in den ersten Minuten von "The Endowment" mit den Keifevocals und dem beschwörenden Refrain. Oder das sauber dargebotene "In Nomine Satanas", ein wahrhaftes Kleinod das auf keiner Metalparty fehlen sollte. Dagegen steht aber das (für mich) seltsame "The Festival of Destruction" das irgendwie unstrukturiert und zusammengewürfelt erscheint. Das darauffolgende, flott dargebotene "And they are silent" ist dafür wieder ganz gut, hat aber wieder fast 3 Minuten Publikumkonversationen hintendran. Und dieses auf und ab zieht sich durchs ganze Album. Vielleicht liegt es daran das mir die Songs zu wenig bekannt sind, aber ich kann mich einfach nicht dafür begeistern. Obgleich ich es klasse finde wie viele verschiedene Singstimmen Jiří 'BigBoss' Valter hat, von dramatisch beschwörend bis wild keifend ist alles dabei. Aber der Funke will bei mir echt nicht überspringen, und ich hab mir wirklich Mühe gegeben. Eventuell liegt es aber auch daran das mir die optische Komponente fehlt, ein Livealbum ohne die Akteure wirklich zu sehen ist ja generell schwierig.
Zwei drei Songs vom Album werden es mit Sicherheit in meine Playlist schaffen, das ganze Album aber nicht. Fans der Tschechen werden zugreifen und können getrost noch zwei Punkte zum Endergebniss dazuzählen, ich zähle mich aber nicht dazu. Wobei noch anzumerken ist das hier eine sehr gute Klangbalance gefunden wurde, man hört jedes Instrument klar und deutlich, die Drums kommen druckvoll, die Gitarren schneiden scharf, und auch das Publikum ist gut zu hören. Das muss ich ihen zugute halten, hier wurde der beste Mittelweg gefunden, und den hat man selten auf Livealben.

Die normale Cd (und LP Version) enthält die komplette Show im Melodka Music Club, die Digipack Version kommt mit einer Bonus DVD mit Backstage und Exclusivmaterial, dazu noch Livesongs vom Hammer Open Air (Lieto, Finland 2012), Noctis Fest (Calgary, Canada 2010), Brutal Assault Festival (Josefov, Czech Republic 2007+2012), No Mercy European Tour 2007 und einigen anderen Shows.

TRACK LIST:
1.Talking Bones
2.Sonata Of The Choosen Ones
3.Hřbitov
4. The Endowment
5. In Nomine Satanas
6. The Festival Of Destruction
7. And They Are Silent
8. Lucifer
9. The Aposiopesis
10. The Old Ones
11.Píseň Pro Satana
12. 666

6 von 10 Punkten

< http://www.rootan.net/ >



Beitrag von UnDerTaker an 16.09.2013, 10:10
ROOT ist wirklich ne schwierige Combo.
Im Untergrund (vor allem außerhalb Tschechiens und Deutschlands) wird die Band seit jeher abgefeiert. Ich denke mal das liegt an dem wirklich guten alten Album "Hell Symphony" von 1991 und an der Tatsache das Root, bzw. der Big Boss, die Church of Satan in Tschechien gegründet hat.
Das was Root in den letzten Jahren gebracht haben, hat mich nicht vom Hocker gerissen...

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