Forum: Konzert Kritiken
Thema: Konzertbericht: Schattenfest III im Knust (Hamburg)
Eröffnet von: Nabu

Beitrag von Nabu an 28.07.2015, 18:54
Konzertbericht Schattenfest III

Bereits zum dritten Mal jährte sich am Freitag das Schattenfest. Dieses Event wurde von der Band Plenty Of Nails ins Leben gerufen und hat in erster Linie das Ziel der Hamburger Metalszene einen geilen Abend zu bieten. Bei der Gelegenheit lässt man es sich aber auch nicht nehmen lokalen Bands eine Plattform zu bieten. In diesem Jahr hat man sich, um das 10-jährige Bandbestehen zu feiern, noch einen fetten Headliner dazu geholt. Aber dazu später mehr.

Den Anfang machten Jaw Drop. Die Band aus Hamburg konnte ich mir leider nicht ansehen, da ich derweil mit dem äußerst amüsanten und informativen Interview mit Simon (Sänger & Bassist bei Plenty Of Nails) beschäftigt war. Was ich aber nebenbei gehört habe war ein kerniger, grooviger Sound mit vielen Crossover-Elementen. Wie gut der Auftritt war kann ich nicht beurteilen, aber die Fans kamen gut gelaunt und mit breitem Grinsen aus dem Saal – die Jungs werden wohl also alles richtig gemacht haben.

Als zweiter Act des Abends betrat Johnny Deathshadow die Bühne. Die ebenfalls aus Hamburg stammenden Jungs bezeichnen ihren Sound schlicht als „Death Rock“ – und das kommt ziemlich gut hin. Im allerfeinsten Horrorpunk-Outfit beschallten sie das Publikum mit einer Mischung aus eben jenem Horrorpunk, Hard Rock und natürlich Metal. Sie haben eine großartige Show abgeliefert und der Crowd so richtig eingeheizt. Besser kann ein Support Act – und diese Bezeichnung darf keinesfalls negativ aufgefasst werden – seine Aufgabe beim besten Willen nicht erfüllen. Am Ende ihres Sets war die Stimmung am Kochen und alles bereit für das erste Highlight des Abends: Plenty Of Nails.

Kurz nachdem sie die Bühne betreten haben änderte sich die Stimmung drastisch. Es wurde düster, träge und bedrückend. Sänger Simon verkündete mit seiner unverwechselbaren Stimme das pure Böse im Knust und seine Mitmusiker unterlegten die tiefschwarzen Botschaften mit der Musikalischen Todescombo aus Doom, (Melodic) Death und Black Metal. Die Stimmung war – nicht zuletzt dank der genialen Supporter – auf einem Dauerhoch und in den ersten Reihen vor der Bühne war vor lauter Haaren kaum etwas zu erkennen. Auch eine Zugabe ließ man sich nicht nehmen und konnte nach getaner Arbeit auf eine zwar verschwitze, aber unglaublich befriedigte Menge blicken. Dies war doppelt schön da Drummer Andi hier sein Abschlusskonzert gab – ein schönerer Abschied hätte man ihm wohl kaum wünschen können.

Zum Schluss stand der griechische Export Rotting Christ an. Wer die Jungs schon live erleben durfte weiß, dass es bei ihren Shows keine Kompromisse gibt. Aus ihrem riesigen Repertoire haben sie eine fette Setlist zusammengestellt die neben alten Klassikern auch neue Songs bot. Die charakterliche Rhythmik welche jedes Konzert in eine beinahe hypnotische Messe verwandelt, fehlte natürlich auch nicht. Das Publikum mobilisierte alle noch vorhandene Kraftreserven und ging mindestens genauso gut ab wie die, schon etwas in die Jahre gekommenen, Herren auf der Bühne.

Alles in Allem war das Schattenfest Hamburg ein perfektes Event. Die Acts waren hammerhart, die Leute unglaublich gut drauf und das Knust steuerte mit der unglaublich gemütlichen Atmosphäre und den fairen Getränkepreisen den Rest dazu bei. Ein riesiges Kompliment geht an Plenty Of Nails als Organisatoren und zusammen mit Jaw Drop, Johnny Deathshadow und Rotting Christ, für die großartige Performance auf der Bühne.

Ich werde beim nächsten Schattenfest auf jeden Fall wieder dabei sein!



Beitrag von Exorzist an 28.07.2015, 21:11
Liest sich gut, scheint ja ein rundum gelungenes Fest gewesen zu sein. Sehr schöm  :ok:
Beitrag von UnDerTaker an 28.07.2015, 22:11
Sehr feiner Bericht.
Bin mal auf Rotting Christ beim PSOA gespannt.

Beitrag von Nabu an 29.07.2015, 00:13
Danke danke!

Rotting Christ bleibt für mich eine der besten Live-Acts im Metalbereich. Die Herren bringen einfach immer eine unglaubliche Power auf die Bühne und haben auch keine Probleme diese aufs Publikum zu übertragen.

Das war ein richtig geiles Fest :D

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