Forum: Konzert Kritiken
Thema: Mountains Of Death 2011 - Burial Show
Eröffnet von: SweetLadyGrindcore

Beitrag von SweetLadyGrindcore an 07.09.2011, 23:25
Schon einige Tage zuvor ist es merklich schwarz geworden im beschaulichen Muotathal und auch das Angebot des örtlichen Supermarktes war plötzlich sehr von haufenweise Hopfenbrause geprägt. Am 18. August war es dann endlich so weit und das Mountains Of Death öffnete zum 11. Mal seine Pforten. Leider sollte dies auch das letzte Mal sein oder um es mit den Worten der Veranstalter zu sagen: Last chance to dance!

Pünktlich zum Auftakt zog dann auch ein Unwetter aller erster Güte durch das Tal und lies wohl den ein oder anderen schon pessimistisch werden, da sich das Wetter in den Jahren zuvor nicht gerade von seiner besten Seite zeigte. Zentralschweiz eben ;) Es sollte aber nicht lang so bleiben und so blieb der Rest des Wochenendes trocken und vor allem heiß und sonnig, wie sich das gehört.

Bandtechnisch ging es am Donnerstagabend los mit den letzten paar Songs von Absorb. Auch wenn es nicht ganz mein Fall war, schien die Meute doch sichtlich in Feierlaune zu sein und so hatte auch die Band ihren Spaß an diesem Gig.Das Gepolter danach war schon eher nach meinem Gusto. Impure lieferten Grind vom allerfeinsten mit viel spanischem Temperament. Die Resonanz im Publikum war dementsprechend euphorisch. Danach war es Zeit für Krisiun und der Platz vor der Bühne wurde voller und voller. Wer will sich denn auch schon einen solchen Kracher entgehen lassen?! Die Brasilianer enttäuschten nicht und so gab es ein ordentliches Gemetzel, bei dem kaum ein Nacken verschont geblieben ist.  Da uns dann aber doch die Kälte wider Erwarten in die Knochen kroch ging es nach diesem kurzen aber heftigen Auftakt erstmal wieder nach Haus. Die beiden letzten Bands haben wir uns also einfach mal geschenkt ;)
Den Lacher des Abends habe ich aufgeschnappt bei Krisiun… „Der Sänger sieht aus wie der Chef vom Titty Twister!“   Made my Day, wie man so schön sagt :D


Wieder fit vom Vorabend ging‘s auf in den Freitag mit den schrägen Eidgenossen von Embalming Theatre. War nicht ganz meine Baustelle, also wurde sich die Zeit mit Bierchen vertrieben.
Als nächstes standen schon Insain in den Startlöchern. Die französischen Brutal Deather shredderten ordentlich los und heizten den ohnehin schon dahinschmelzenden Fans mächtig ein. Gefolgt von unseren westlichen Nachbarn gab es nun Gehacke aus Russland für die feierwütige Masse und ich muss sagen, der Auftritt war echt nicht von schlechten Eltern. Geradeaus in die Fresse ohne viel Schnickschnack. Grindig-groovig aber nicht weniger heftig ging es dann weiter mit Amputated. Die Herren von der Insel lieferten ein dickes Set ab, das wohl noch der ein oder andere noch in den Knochen spüren düfte. Nach einer Pause daheim standen wir pünktlich zu Abysmal Tornment wieder auf der Matte und das war auch gut so! Alter Schwede (oder im dem Fall eher alter Malteser) war das ein Gemetzel. Mit zwei Frontschweinen am Mikro und neuerdings auch zwei Gitarristen legten die Herren aus dem schönen Mittelmeerraum alles in Schutt und Asche. Sehr geiler Auftritt! Danach gab es was aus den Staaten auf die Ohren. To Violently Vomit prügelten ordentlich los und das Publikum tat es ihnen gleich, denn im Moshpit flogen die Fetzen. Diesem Abrisskommando folgten dann die Polen von Decapitated. Es war ein wahnsinns Auftritt! Wer sich nicht gerade an seinem Bier festhalten musste hat unweigerlich die Matte kreisen lassen oder hat sich gleich ins Getümmel vor der Bühne gestürzt. Absolut fette Mucke als Abschluss für den zweiten Abend: so muss das sein!


Und schon war auch Tag 3 herangerückt. Leider irgendwie viel zu schnell, denn man wollte es nicht so recht wahr haben, dass die Party bald (für immer)zu Ende ist. Nichtsdestotrotz floss das Bier schon wieder reichlich und auf der Bühne gingen Human Parasite aus Frankreich ab wie ein Zäpfchen. Modus Delicti im Anschluss hatten so ihre Startschwierigkeiten, was den Sound und das Zusammenspiel anging, aber nachdem die Italiener Warm gelaufen waren, verlief der Rest ihres Auftritts reibungslos. Bei ihren Landsmännern von Putridity hingegen ging es sofort mächtig ab mit bestem Sound und dickem Gebatze. Da konnte sich der ein oder andere nicht mehr auf der Bierbank halten.  Wormed aus Spanien hauten danach nochmal ordentlich in dieselbe Kerbe und rumpelten los mit ihrem neuem Drummer (Riky von Avulsed). Davon hätt ich gern noch mehr gesehen!
Später am Abend gab es dann für die Niederländer von Severe Torture bergiges Kontrastprogramm zur flachen Heimat und für die feierwütige Masse wieder derben Stoff zum Matte schütteln und Abgehen. Sowohl Publikum als auch Band haben richtig Gas gegeben. So muss ‘ne Party sein! Danach wurde es Zeit für deftige Kost aus den USA und zwar im Doppelpack. Zuerst shredderten Internal Bleeding los, als gäbe es kein morgen und im Anschluss zerlegten Gorgasm die Bühne und das Publikum schrie nach mehr. So gab es sogar noch ein paar Zugaben, bis dann wirklich Schicht im Schacht war und das Feld für Haemorrhage geräumt werden musste. Als vorletzte Band für diesen Abend und überhaupt für dieses Festival, lieferten die Spanier eine gewohnt kranke Show ab mit viel Blut und abgehackten Gliedmaßen. Was für ein gelungener Abschluss!

Das war wirklich eine Beerdigung die Ihresgleichen sucht! Bestes Wetter, ein mörder Line Up, lauter nette und schräge Leute, die wieder aus aller Herren Länder angereist sind und das alles wieder vor dieser wahnsinns Kulisse in der Zentralschweiz.
Da ärger ich mich doch schon irgendwie, dass ich letztes Jahr erst zum ersten Mal dort war.
Organisatorisch gab‘s auch wieder nichts zu meckern. Am Eingang standen reichlich Ohrenstöpsel für alle bereit, die Security war freundlich und hielt sich eigentlich die ganze Zeit über dezent im Hintergrund und die sanitären Anlagen waren sauber (nun ja, mal abgesehen von der Zeit nach dem Regenguss) und wie im letzten Jahr mit Spülung :D
Die Preise für Merch, Essen und Trinken waren ebenfalls wie im letzten Jahr. Einziger Wehrmutstropfen: Was da noch normale Preise für schweizer Verhältnisse waren, dürfte heute allerdings angesichts des besch…eidenen Wechselkurses (fast 1 zu 1) für einige Besucher kein Pappenstiel mehr gewesen sein. Aber der gemeine Metaller ist ja keine dumme Kreatur und so haben sich viele selbst reichlich mit Bier und Schnappes eingedeckt, den örtlichen Spar-Markt geplündert oder sind dieses Jahr schlicht und einfach mal etwas kürzer getreten.
Mächtig Spaß gemacht hat’s trotzdem wieder!
Wirklich Schade, dass die Berge zum letzten Mal gebebt haben, aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist.
In diesem Sinne: R.I.P. Mountains Of Death!  :rock:  :beten:

Persönliche Highlights: Abysmal Tornment, Decapitated und Haemorrhage

Zu den Fotos geht's < hier >

Beitrag von UnDerTaker an 08.09.2011, 11:42
Sehr schöner Bericht und vor allem.... Gutes Wetter - wer hatte dies schon in dem Jahr?!
Beitrag von SweetLadyGrindcore an 08.09.2011, 12:05
Tja, wenn Engel reisen...  :biggrin:  ;)


Beitrag von Exorzist an 08.09.2011, 13:05
Feiner Bericht, sehr schön umschrieben die Beerdigungszeremonie ! Wirklich schade um das Festival, aber irgendwer wird sicherlich wieder so etwas ähnliches auf die Beine stellen da bin ich mir fast sicher.
Beitrag von The Lu 999 an 08.09.2011, 18:07
Tip top,  :)
Auch die Bilders fetzen. Mal sehen, ob es iwann ne Neuauflage geben wird?! :rock:

Beitrag von Azze an 09.09.2011, 10:20
Schöner Front-Bericht Lady  :winken: Da gabs wohl die eine oder andere Moshpit-Leiche an der Schweizer Metall Front.  ;)
Schade das so ein schönes Festival aufhört, aber es wird Alternativen geben.

Beitrag von Höllenfürst an 09.09.2011, 12:26
Schöner hätte es Johanna Spyri (Heidi) nicht in Worte fassen können.
Fein berichtet und schöne Pics.
Eine Alternative zu so einer Kulisse wird schon schwierig. Berge sind schon verdammt mächtig
Wie wär's denn mit "BLOODY WEINBERG METAL MEETING" in Rheinhessen.
Aber wenn's da regnet, dann gute Nacht.............

Beitrag von SweetLadyGrindcore an 09.09.2011, 15:31
Bloody Weinberg Metal Meeting XD Schöner Name für ein Event :D
Ob es 'ne Neuauflage geben wird wag ich zu bezweifeln. Das Gelände, wo es bis jetzt immer stattfand wird leider verkauft und dort eine Alternative zu finden, geschweige denn jemanden der dann die ganze Orga übernimmt, dürfte verdammt schwierig werden =/
Gibt schon noch das ein oder andere Festival in der Schweiz, aber für mich war es halt immer sehr praktisch, dass meine Schwester da gleich um die Ecke wohnt :D Da lohnt sich dann eben auch mal so 'ne lange Reise dort hin.


und Hölli: Wenns im Muotathal regnet, dann aber auch richtig. ;) Da laufen dann auch gern mal die Tiefgaragen voll und kleine Gebirgsbäche reißen ganze Brücken bzw Straßen weg ^^ In dem kleinen Kaff ist manchmal mehr los, als in so manch größerer Stadt :D

Beitrag von SweetLadyGrindcore an 16.09.2011, 09:07
Gerade entdeckt: < Hier > sind noch mehr, und vor allem bessere Fotos ;) Da können meine nicht gegen anstinken :D
Beitrag von SweetLadyGrindcore an 03.05.2012, 11:46
Eigentlich war der Post schon längst überfällig, aaaber:
Die MOD-Crew hat DVDs zum Gratis-Download bereitgestellt, damit man auch jetzt noch schön in Erinnerungen schwelgen kann. Das Material gibts < hier >! :rock:

Beitrag von Exorzist an 03.05.2012, 21:43

(SweetLadyGrindcore @ 03.05.2012, 11:46)
QUOTE
Eigentlich war der Post schon längst überfällig, aaaber:
Die MOD-Crew hat DVDs zum Gratis-Download bereitgestellt, damit man auch jetzt noch schön in Erinnerungen schwelgen kann. Das Material gibts < hier >! :rock:

Eine tolle Aktion !
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