Forum: Konzert Kritiken
Thema: DeathKult Open Air 2011
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 19.06.2011, 19:22
Bericht zum DeathKult Open Air, Göllnitz,
03. - 04.06.2011


Bands: SARGEIST, BLACK WITCHERY, MERRIMACK, TRUPPENSTURM, ZARATHUSTRA, IRRLYCHT, DUSKEN, EVIL WARRIORS, ARCHGOAT, NECROS CHRISTOS, ANTAEUS, DEAD CONGREGATION, HELL MILITIA, ESSENZ, CHAOS INVOCATION, NUKLEAR MAGICK, THORYBOS


Das erste DeathKult Open Air lockte mit coolen Bands, welche nicht so oft auf Deutschlands Bühnen zu sehen sind, allein der Name Dead Congregation zog mich wie ein Magnet in Richtung Festival. Nachdem wir die rund 420Km ohne irgendwelche Staus auf der Autobahn hinter uns gebracht hatten, wurden wir vor dem Festivalgelände von mehreren Mannschaftswagen der Polizei in Empfang genommen. Nachdem man unsere Papiere gesichtet hatten, durften wir dann ohne komplette Durchsuchung von Mensch und PKW wieder weiter fahren, andere hatten wohl nicht so viel Glück und mussten die komplette Karre leer räumen.
Das Gelände lag mitten in einem Industriepark und war von daher mal sicher nicht das schönste Festivalgelände, zwei abgemähte Äcker bildeten das zweckdienliche Areal. Der Einlass ging locker voran und auch die Schlepperei des Gepäck hielt sich in Grenzen. Nach dem Aufbau wurden erstmal ein paar gekühlte Getränke vernichtet und so betraten wir auch erst gegen 19Uhr das erste mal das Festivalgelände. Auf dem Gelände gab es Duschcontainer, Spültoiletten, mehrere Merchandisestände, 2 Altenburger Bierstände, 1 Stand für das Hochprozentige und 1 Essenstand der mit Steaks, Bratwurst, Gulasch und Geschnetzeltes für die notwendige Unterlage sorgte. Die Preise hielten sich im Rahmen und bewegten sich auf üblichem Festivalniveau. Die Bühne war zwar nicht die größte aber dennoch ausreichend, der Sound bei den Bands war über weite Strecken leider nicht ganz so prall und für das nächste Mal hoffentlich noch Ausbaufähig.

Zum Auftritt der deutschen Blackmetalband Zarathustrawaren wir das erste mal vor der Bühne, in immer noch sengender Hitze konnte mich der  eigentlich ansprechende Sound der Band nicht ganz so überzeugen. Mit vollem Corpsepainteinsatz konnten Zarathustra aber doch einige Glanzpunkte in ihrem Set setzen, kein schlechter Gig aber irgendwie fehlte mir doch das gewisse etwas. Die Aachener Formation Truppensturm welche als nächstes auf der Bühne stand, hatte einiges an Publikum vor die Bühne gezogen. Der gespielte WAR/Black/Deathmetal der Basslastig, dreckig und Rüpelhaft aus den Speakern hämmerte, war zu diesem Zeitpunkt genau richtig und konnte die Menge sichtlich begeistern. Das Trio ballerte sich gnadenlos durch seinen Set und das stumpfe Material hämmerte Vomitor-like durch die Gehörgänge, mit der mittlerweile Bierlastigen Stimmung eine geniale Kombination. Black Witchery und Sargeist hatten gefeierte Auftritte, auch wenn der Sound gerade bei Sargeist leider nicht das widerspiegeln konnte was die Band ansonsten zu leisten im Stande ist. Die feinen Riffs gingen meistens im Gesamtsound unter was doch sehr ärgerlich war.

 Am Samstag ging es bei erneut bei brütender Hitze zu Chaos Invocation auf die Festivalwiese. Der zumeist in flotterem Tempo vorgetragene und mit gut gesetzten Breaks und Soli gespielte Blackmetal, konnte auch gerade im Hinblick auf die gute Bühnenshow definitiv punkten. Sänger “M“ konnte mit seiner leidenden charismatischen Show wirklich überzeugen und so kann man hier von einem guten Auftritt der Westerwälder sprechen. Die nachfolgenden Essenz ließen mit ihrer düsteren Mischung aus Black und Doom mehrfach aufhorchen, der Old School-lastige Sound der Band gefiel mir recht gut und veranlasste mich trotz der Hitze wieder vor die Bühne zu wandern. Die drei Berliner hatten ein paar wirklich coole Songs am Start und waren durchaus sehenswert. Danach wurde erstmal mit den Jungs und Geli von Purgatory ein paar Bierchen geschlürft, bevor es zu Dead Congregation vor die Bühne ging. Die Griechen waren mein absoluter Favorit und enttäuschten mich zu keiner Sekunde, mit klarem und druckvollem Sound ( ja es ging auch mal so ... ) gab es hier Old School Deathmetal vom allerfeinsten. Man spielte fast das komplette Graves of the Archangels Album, wobei Teeth Into Red als Abschluss des Sets der absolute Abriss war. Das ich nicht der einzige war dem der fette Deathmetal gefiel, war an den Publikumsreaktionen unübersehbar. Absolut tight wie auf Platte, einfach der Wahnsinn ! Auch Necros Christos legten eine fette Old School Death Platte auf, mit wiederum sehr geil abgemischtem Sound knallte die Band uns einen Brecher nach dem anderen um die Ohren. In düsteres Licht getaucht, präsentierte sich die Mannschaft spielfreudig, tight und richtig druckvoll, die Songauswahl war Klasse und der Set machte verdammt Laune. Sehr geil ! Der mir eigentlich unbekannte Tagesheadliner Archgoat verbreitete eine beklemmende Atmosphäre was vor allem an der düsteren, löchrigen Stimme von Frontmann Angelslayer lag. Die Finnen bolzten sich meist im Uptempo durch ihren Set und man kann es der Band sicherlich nicht absprechen ein Satanisches Flair während des Sets verbreitet zu haben. Die anwesenden honorierten dies lautstark und gingen zu dem derben Blackmetal der Finnen richtig ab. Danach ging es noch im Partyzelt rund, leider ohne uns, da es am Sonntag in aller frühe wieder auf die Autobahn ging.

Fazit:

Für das erste Festival ein gelungener Einstand auch Organisatorisch gab es nichts groß zu meckern, für das nächste mal wäre es wünschenswert die Bands teilweise besser abzumischen, das es auch anders geht hat man ja erleben können. So einige Vollpfosten hätte man sich auch ersparen können, vielleicht sollte man zukünftig da auch mal etwas mehr Augenmerk darauf legen. Ansonsten war das für die erste Veranstaltung doch schon recht ordentlich.

Ein paar Grüße gehen noch an:

Rene, Dreier & Geli von Purgatory, Alexe & Pierre aus London, den Jungs von Obscure Infinity & Chaos Invocation samt Anhang und natürlich an meine Hell-is-Open Mitstreiter !


Verfasst von Mitch

Beitrag von Exorzist an 19.06.2011, 19:24
Ein paar Bilder vom Festival gibt es HIER < https://www.hell-is-open.de/images...._id=198 >
Beitrag von Slaypultura an 20.06.2011, 10:55
Merci für das Résumé, mon ami!! :D
Haste schön kurz und knapp beschrieben das Ganze. Trotz des teilweise miserablen Sounds (vor allem bei meinen Favoriten aus Finnland, grrr..) werde ich mir dieses Festival im Hinterkopf behalten.
Das Publikum schien mir recht akzeptabel, auch wenn ma wieder ein paar lustige Arschkrampen anwesend waren, die sich lieber Technodreck reingefahren haben anstatt einfach zu sterben..

Beitrag von UnDerTaker an 29.06.2011, 00:57
Wow, super Bericht.
Schön dass einem unbekannte Bands noch positiv auffallen.
Schade dass ich nicht dabei sein konnte...

Beitrag von Höllenfürst an 29.06.2011, 13:33
Auch schön rezitiert. Die kleinen Festivals, auch wenn ich nicht dabei war, gefallen mir immer besser. Ist halt wesentlich entspannter.
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